Checkliste für Nähprojekte
- CBB-Lebensbegleiter, alias Cora
- 15. Okt. 2023
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. Okt. 2023

Ich weiß, für jedes Nähprojekt sind verschiedenste Materialen nötig. Doch ich dachte mir, ich mache mal eine Aufstellung für all Jene, die mit dem Nähen starten wollen und eigentlich noch keinen richtigen Überblick haben was man für die Nähleidenschaft erst einmal alles braucht.
1. Schnittmuster
Ohne ein Schnittmuster kommen zwar Manche zurecht, aber wenn man starten will, empfehle ich ein richtiges Schnittmuster. Am besten eines, was eine gute Erklärung oder gar Videoerklärungen mitliefert.
2. Schnittmusterpapier / Stifte
Das Papier wird benötigt um den Schnitt mittels der Stifte zu kopieren. Hier eigenen sich am besten wegradierbare Gelstifte. Kugelschreiber oder Bleistifte sind ebenfalls ok. Der Schnitt wird deshalb kopiert, damit man den Originalschnitt nicht beschädigt und später gegebenenfalls wieder verwenden kann, auch in einer anderen Größe.
3. Schneiderkreide oder Markierstifte oder Kreiderädchen
In einem Fachgeschäft kann man sich die verschiedenen Markiermöglichkeiten, die auf Stoff funktionieren, erklären lassen. Persönlich bevorzuge ich die alt hergebrachte Schneiderkreide, das Kreiderädchen, aber auch Stifte, deren Markierung mittels Bügeleisen unsichtbar werden. Es hängt vom Stoff ab, für welche der Markierungsmöglichkeiten ich mich entscheide. Für den Anfang reicht die günstigste Variante, ein Stück weiße oder farbige Schneiderkreide. In der Regel weiß. Farbige Kreide ist nur nötig, wenn eine weiße Markierung auf Grund der Stofffarbe nicht sichtbar ist.
4. Maßband / Lineal bzw. Handmaß
Ein Maßband wird zum Maßnehmen der eigenen Maße benötigt, damit man diese dann später auf das Schnittmuster übertragen kann. Ein Lineal bzw. Handmaß eignet sich gut um die Nahtzugaben am Schnitt zu markieren oder beim Nähen nachzumessen.
5. Stecknadeln / Klammern
Dem Ungeübten würde ich grundsätzlich feine Stecknadeln mit Glaskopf empfehlen, da diese die Stofflagen am besten zusammenhalten und der Hitze des Bügeleisens trotzen können. Auch sind sie Fingerspitzen-freundlich. Stoffklammern finden bei mir nur dann Verwendung, wenn ich ein Material verarbeite, bei dem die Löcher von Stecknadeln bleibend wären, wie z.B. Softshell, Lederimitat oder echtes Leder.
6. Schneiderschere
Eine scharfe und gut in der Hand liegende Schneiderschere erleichtert den Zuschnitt der Stoffteile ungemein.
Tipp: Mit dieser Schere nur Stoff schneiden, damit die Schere scharf bleibt.
7. Schneidergewichte
Für manche Schneiderin sind sie zwingend notwendig, für Andere verzichtbar.
Doch ich kam nur zufällig dazu, da es mal ein "Gudsi" eines Stoffladens bei einer Bestellung war.
Ich nutze sie, um das Schnittmusterpapier zum Kopieren des Schnittes zu beschweren, damit es nicht
verrutscht und der Schnitt korrekt kopiert werden kann. Andere nutzen es beim Stoffzuschnitt.
Persönlich bevorzuge ich beim Stoffzuschnitt Stecknadeln. Die Gewichte sind nur interessant, wenn Stecknadeln im Material Löcher hinterlassen.
8. Stoff
Lasst euch bitte im Stoffladen bezüglich der Menge und der Eignung für euer Schnittmuster beraten. Passt der Stoff nicht zum Schnittmuster ist genauso Frust vorprogrammiert, wie bei dem Fall von zu wenig Stoff.
9. Nähgarn
Tip: Wähle das Nähgarn lieber eine Nuance dunkler als zu hell. Das bewirkt, dass das Nähgarn im fertigen Kleidungsstück nicht so auffällt. Helleres Nähgarn sieht man intensiver.
Auch muss es nicht immer das teuerste Garn sein. Wichtig ist beim Kauf darauf zu achten, dass es nicht Rauh oder fusselig ist.
10. Einlage passend zum Näh-Projekt
Einlage wird auf die linke Seite des Stoffes an im Schnittmuster gekennzeichneten Teilen angebracht. Entweder bügelt man sie auf oder näht sie am Rand mit der Nähmaschine fest. Die Einlage oder auch Vlieseline genannt, sorgt für einen perfekten Sitz bzw. Formung der Schnittteile. Da es unzählige Varianten gibt, empfehle ich auch hier: Folgt der Empfehlung im Schnittmuster, oder lasst euch im Fachgeschäft beraten, damit euer Projekt einfach nur gut wird.
11. Reißverschluss oder Knöpfe
Die Art des Reißverschlusses oder die Anzahl der benötigten Knöpfe sind im Schnittmuster angegeben.
Es gibt teilbare Reißverschlüsse für Jacken, die man in eine oder in zwei Richtungen öffnen kann.
Nicht teilbare Reißverschlüsse werden für Kleider, Kissen, Röcke etc. verwendet.
Reißverschluss-Meterware wird meist für Kissen, Bettwäsche und Taschen verwendet.
Und es gibt noch die nahtverdeckten Reißverschlüsse, die auch gerne als nahtfeine Reißverschlüsse
Diese verwendet man für Kleider und Röcke, da sie quasi unsichtbar am Kleidungsstück sind.
12. Bänder
Diese Liste ist lang, denn es gibt ganz viele verschiedene Bänder für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche.
Schrägbänder, besonders geeignet zum Einfassen
Nahtbänder zum Stabilisieren von Nähten
Kantenschonerbänder, die die Säume vor Abnutzung schützen
Fixierbänder, die das Nähen von Säumen oder das Verbinden von Schnittteilen erleichtern
Kordeln, die die Passform eines Kleidungsstücks verbessern, es verschönern oder funktioneller machen
In dieser Kategorie möchte ich auch noch Kordel-Enden und Ösenpatches erwähnen. Diese werden gern bei der Verarbeitung von Jogginganzügen und Freizeitkleidung verwendet.
Auch Fertigbündchen oder Bündchenstoff finden gerade in der Freizeitkleidung häufig Verwendung.
13. Bügeleisen
Ein für mein Dafürhalten ein unverzichtbares Gerät. Schon in meiner Ausbildung wurde gepredigt
"Gut gebügelt ist halb genäht!"
14. Bügelholz
Ein nützliches Tool zum Auseinanderbügeln von Nahtzugaben oder der leichteren Verarbeitung schwieriger Stoffe wie z.B. ein sich einrollender Jersey. (Sie auch den Blogbeitrag zum Bügelholz.)
15. Zu guter Letzt wird noch eine Nähmaschine benötigt.
Gerade am Anfang ist eine Nähmaschine mit einem ordentlichen Geradstich und einem Zickzackstich ausreichend. Andere Modell wie eine Overlook-Maschine sind erst dann sinnvoll, wenn man merkt, dann man dem Hobby nähen verfallen ist. Alte Gebrauchtmaschinen sind häufig robuster und verzeihen Nähfehler besser. Vom Kauf einer Billigmaschinen im Discounter rate ich allerdings ab, da ich noch nie etwas Positives von Nutzerinnen darüber gehört habe.
Und nun:
Einkaufsliste erstellen und viel Freude beim Nähen Eures Projekts.
Ganz lieben Gruß und viel Erfolg!
Cora
P.s. Mit dieser Auflistung erhebe ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
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